Wahrheiten kann man weder vertuschen noch verschwinden lassen - oder
Presse-Erklärung zur Präventivplakat-Aktion des Films
"Peacekiller - The way to find Bin Laden"
Die "Film"-Analyse:
Hinter diesem angefeindeten Film-Plakat über ein real erlebares, filmisches Vorkriegs-Szenario verbergen sich folgende 4 wichtige filmische Handlungen:
- Führende Großmächte, mit ihrer derzeitigen Strategie der Praeventivkriegs-Doktrin, den Terrorismus zu bekämpfen, gefährden massivst den Weltfrieden. Das Gesetz der "Putativ-Notwehr" im internationalen Maßstab wird zur Legitimation jedes gewollten Krieges - welche Gründe auch immer, mit welchen Mitteln auch immer - regelt das subjektive Empfinden des eigenen "Angst"-Zustandes. Diese plötzliche unilateral proklamierte Richtschnur mit dem Zwang aller Partner, dem bedingungslos zu folgen, kann getrost als eine unglaubliche welt-politische Anmaßung gewertet werden - um so mehr als sie mit "Liebesentzug", Beschimpfungen und Androhungen arbeitet. Dies wird um so schlimmer, als die Antriebskräfte des Terrorismus mit dem gleichen Credo operieren und dadurch plötzlich höchste staatliche Weihen erfahren. Das Grundgesetz der Gewaltspirale ist so nicht mehr aufzuhalten. Das Primat von Militär und Terrorismus bestimmt die Politik - "by this Way to find Bin Laden".
Vorfilm: Der Israelisch-Palestinensische Konflikt - als Hauptfilm-Preview kann hier das dokumentarfilmische Meisterwerk des Michael Moore "Bowling for Columbine" angesehen werden, der das Verhältnis von Angst-Kult und staatlich geförderter Assozialität als implodierender Faktor schonungslos im eigenen Lande offenlegt. - Und das jetzt auch noch im Weltmaßstab....?.....Eine wirkliche Freundschaft zu dem amerikanischen Volk kann auch nur darin, bestehen, diese Entwicklungen zu kritisieren anstatt in Scham und Ehrfurcht zu erstarren.
- Es wird immer klarer, dass hinter den Hauptdarstellern insbesondere auf der politischen Betreiber-Bühne wirtschaftliche Interessen in nahezu Corpored Identity stehen, die den vorgebrachten "humanistischen" Anliegen bei weitem überwiegen. Das beweist der Feature-Film des WDR in der ARD vom 22.1.03 "Das Kartell - Die US-Regierung und das Öl" auf beeindruckende Weise - auf der Basis von Recherchen von amerikanischen Journalisten der "public integrety" und vielen anderen - (leider erst um 23.30 Uhr!). Eine solche schwerwiegende Beweislage wird im Zusammenhang mit der aktuellen Beweislage gegen den Irak in anderer Problematik kaum zu toppen sein. Ein so filmreifes Drehbuch zu finden, quälen sich viele Autoren schon seit Jahren.....Dies alles nicht zu benennen wäre schwerwiegender politischer, wie journalistischer Frevel.
- Der menschenverachtende Diktator Hussein spielt bei diesem Szenario nur eine untergeordnete Rolle und steht deshalb in diesem Plakat nicht auf der Bildfläche, sondern nur im Abspann... Die Tatsache, dass er sich mit den wirtschaftlichen Zwecken von Amerika, Frankreich, Deutschland, Russland u.v.m. in Sachen Waffenlieferung für Menschenbekämpfung vereint hat, sogar über das Bekanntwerden seiner Greueltaten hinaus, macht ihn nur zu einem mittlererweile ungeliebten Wissens-Partner in diesem wegen der Offenbarung dieses schmutzigen Geschäfts - der anderen Seite des Ichs unserer ach so moralischen High-Tech-Fassade. Der jetzige "Kriegs-Grund" hinterlässt beim Zuschauer das makabre Gefühl der Re-Order des Samens im falschen Acker- mit den Mitteln des Pflügens mit Bomben...Die Leidtragenden bleiben Hier wie Da die Menschen - wie Du und Ich. (Sehr empfehlenswert in diesem Zusammenhang die Reportage von Antonia Rados in "arte" vor kurzem).. Die Wahrheit lässt sich eben nicht auf Dauer hinter Halli-Galli, Pulverdampf und wohlfeiler Kumpanei verbergen.
- Die Konzeption dieser "RealTimeFilm"-Inszenierung bedeutet aber gleichzeitig, dass wir alle noch eine wichtige Rolle in diesem interaktiven Drama spielen können - unter anderem gerade auch durch die Verbreitung solcher Wahrheiten und die Verbreiterung des notwendigen Engagements gegen diese Allmacht des hochindustriellen Wahnsinns. Auch diese "Dreh"-Arbeiten dauern an...................... In diesem Zusammenhang ist auch die friedenspolitische Beharrlichkeit dieser Bundesregierung zu würdigen - nur weiß leider keine/r, wie lange sie trägt - ist dieses Anliegen allein schon bei den Überflugsrechten zu dieser Gewaltspirale nicht mehr zum Tragen gekommen...
Empfehlung zu guterletzt: Die hervorragend formulierte "Berliner Erklärung" (www.berlin-declaration.org) nicht nur zu unterzeichnen, sondern auch danach zu handeln u.a. ab der Groß-Demomonstration am 15.2. in Berlin....und anderswo....
Kurt Jotter
P.S: Wir als politische Cineasten sollten Platon mit seinem Höhlen-Gleichnis endlich ernst nehmen, die Schattenspiele der Macht noch viel mehr hinterfragen - einem solchen Welt-Kino-Angebot aufrecht die kalte Schulter zeigen und lebendige Angebote für Leben und Toleranz fordern.